Fundort:
Neben einem Feldweg aus Bauschutt,
am Rande des anschließenden
Kornfeldes,
nachdem ein Mähdrescher seine Arbeit
verrichtet hat.
(Ascheberg, Deutschland)
Der Weg:
Die Geburt der Gabel aus Neusilber
fand in einer Manufaktur um 1900 statt.
Ein
Geschäftsmann sah die Gabel aus Neusilber
beim Hersteller und erwarb
diese. Als bald lag
sie glänzend und anmutig in seinem Geschäft.
Es erfolgte
der Verkauf. Wahrscheinlich an eine
Familie die den Dienst der Gabel aus
Neusilber
in Anspruch nahm. Wohl wurde die Gabel später
dann an andere
Haushalte weiter vererbt oder
verkauft. Vielleicht gelangte sie auch auf einen
Trödelmarkt oder in ein Gebrauchtwarengeschäft.
Möglich das die Gabel aus Neusilber im Laufe
der Jahre auch zweckentfremdet wurde, evt. als
Gartengerät
oder Spielzeug für Kinder und
Enkelkinder. Es verging eine lange Zeit des
Lebensweges. Abnutzung und Verbrauch fanden
statt; mehr als 100 Jahre lang.
Die Gabel diente den Menschen lange Zeit
genügsam, treu und pflichtergeben.
Irgendwann
wurde das Gebäude des letzten Aufenthaltsortes
abgerissen oder
in einem der beiden Weltkriege
zerstört, oder es brannte nieder oder Ähnliches.
Die Überreste wurden als Bauschutt zerkleinert,
zerschlagen und zermürbt.
Der Bauschutt wurde
weiter für einen Feldweg ausgeschüttet und
plattgewalzt.
In diesem letzten Weg aus
Trümmern eingepfercht befand sich auch die
Gabel
aus Neusilber. Trecker und weitere
Landwirtschaftsfahrzeuge, wohl auch Pferde
und Menschen, nutzen und befuhren diesen
Weg. Ein Versuch der Gabel sich
aus der
Lage zu befreien und zu entkommen schlug
fehl, als sie am Rande des
Feldes nebenan
von einem Mähdrescher erfasst wurde.
Vielleicht konnte sie
noch vom Messerbalken
wieder abspringen. Oder aber die Gabel musste
als
letzten Leidensweg die Prozedur der
Mähdreschermechanik komplett durchlaufen.
Bis sie dann endlich am Wegesrand wieder
ausgespien wurde.
Nach all den nutzbringenden Momenten und
Zweckentfremdungen ist der
mühevolle
Lebensweg der Gabel aus Neusilber nun
endlich am Ende angelangt.
Eingefasst in einem Gnadenrahmen, weilt
sie nun auf unbestimmte Zeit in
Ruhe und
Frieden als beschauliches Werk.
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